01.05.2025

„New Work ja, aber mit der richtigen Dosierung“

Interview mit Unternehmer und Investor Dr. Georg Kofler

„Über Gründungen und Höhle der Löwen: Learnings aus einem bewegten Unternehmerleben“: Unter diesem Titel steht das Gespräch von Benjamin Pieck mit Dr. Georg Kofler am 6. Mai um 15.30 Uhr auf der NEW WORK EVOLUTION Main Stage. Kofler, einst Chef von ProSieben und Premiere, ist Gründer, Unternehmer und Investor. Wir haben ihn vorab gefragt, auf welche Gründerpersönlichkeiten er bei seinen Investitionen achtet – und natürlich Welche Rolle New Work spielen kann.

Herr Dr. Kofler, welche Fähigkeiten und Werte müssen Gründer und Unternehmer aus Ihrer Sicht in besitzen, um in einer zunehmend dynamischen (und digitalen) Wirtschaft bestehen zu können?

Die Gründer brauchen zunächst Mut. Den Mut, Risiken einzugehen, Innovationen zu wagen. Das wird immer so bleiben, das unterscheidet Unternehmer von Nicht-Unternehmern. Dann natürlich ein skalierbares Geschäftsmodell. Das müssen die Gründer mit überdurchschnittlicher Ausdauer, Unbeirrbarkeit und Härte umsetzen. Execution is King, Tempo is King. Und dabei weltoffen bleiben und den internationalen Wettbewerb stets im Auge haben!

Welche Rolle spielt dabei New Work – im positiven Sinne und vielleicht auch im negativen Sinne?

Unternehmertum ist kein Wellnessprogramm. Es zählen Leistung und Eigenverantwortung. New Work bietet die Chance, Produktivität zu steigern, wenn Mitarbeiter sich freier entfalten können. Dazu ist aber ein hohes Maß an Eigenverantwortung und „Accountability” erforderlich. Das können viele nicht durchhalten. Das Risiko ist dann, dass eine Firma in eine leistungsschwache Wohlfühloase abdriftet. Also: New Work ja, aber mit der richtigen Dosierung. Ergebnisse und Leistung zählen, Feelgood-Management darf dies nicht verwässern.

Gründen heute und vor 20 Jahren: Was hat sich geändert? Achten Sie beispielsweise bei Investitionen in junge Unternehmen heute auf andere (harte und weiche) Faktoren als Sie es vielleicht vor Jahren getan hätten?

Ich achte heute mehr auf die Skalierbarkeit des Geschäftemodells, auch den mittelfristigen Kapitalbedarf. Das wichtigste bleibt immer: die Persönlichkeit der Gründer. Sind sie von ihrem intellektuellen und sozialen Format in der Lage, Ideen mit Tempo und Effizienz umzusetzen? Können Sie Mitarbeiter und Geschäftspartner begeistern?

Bleiben sie auch im Erfolgsfall bodenständig?

Auf der Basis meiner langen Erfahrung weiß ich: Umsetzung und Tempo zählen mehr als die schnelle Begeisterung mit einem tollen Pitchdeck. Kurzum: Heute schau ich genauer hin, welche reellen Leistungen hinter den schönen Präsentationen stecken!

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